Ein „künstlicher Tornado“ soll die Problemreststoffe der Kehrichtverbrennung noch einmal verwertbar machen. In Sennwald wird die innovative Anlage aus Liechtenstein derzeit getestet. Die Entwicklung wird von der Klimastiftung Schweiz unterstützt. Möglich machen dies auch die LIFE Klimastiftung Liechtenstein.
Die Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs / Sennwald hat einen eigenen Tornado. Dieser wütet allerdings nicht draußen, sondern in einer blauen, kompakten Anlage mit dem Namen Phönix WT/E©. Diese Anlage pulverisiert, sterilisiert und trocknet Filterschlämme sowie die Ofenschlacke der Kehrichtverbrennung. Dadurch können Materialien aus der Schlacke beseitigt werden, die bis dahin auf Deponien landeten. Durch die Trocknung sowie die Aufbereitung wird eine Menge an Schlacke insgesamt verringert. Dadurch werden weniger Materialien von der Verbrennungsanlage auf die Deponie transportiert, dass bedeutet eine CO2 Einsparung und eine geringere Belastung der Deponie.
Im Moment ist eine neue, revolutionäre Schlackenaufbereitungsanlage bei der VfA in der Planungsphase, bei der die Phönix WT/E© zum Einsatz kommen soll.
Für die Abfall- sowie die Aufbereitungsindustrie stellt die Phönix WT/E© eine große Chance dar, denn die Vorgaben des Bundes werden ab 2020 empfindlich angezogen. D.h. Umweltbelastungen müssen noch mehr reduziert und Wertstoffe vermehrt abgetrennt werden. Die Vorteile dieser Phönix WT/E© Technologie liegen in der Energieeffizienz, dem geringen Platzbedarf, und in der Geschwindigkeit, Materialien zu trocknen und zu zerkleinern. Mit herkömmlichen Methoden sind diese Vorgaben fast nicht zu erreichen, laut Aussage der Geschäftsleitung der LPT AG aus Ruggell im Fürstentum Liechtenstein. Die LPT AG hat diese Technologie 2017 weltweit zum Patent angemeldet.
Feuchtabfall und Klärschlamm wird zu Brennstoff
Das Ingenieurteam der LPT AG forscht seit knapp 15 Jahren am „künstlichen Tornado“. Seit 2014 wird das KMU von der Klimastiftung Schweiz finanziell unterstützt. Die Trocknung und Pulverisierung der Abfallschlacke ist nur eine Einsatzmöglichkeit für den künstlichen Tornado. Mit dieser Technologie können verschiedene Feuchtabfälle wie zum Beispiel Klär- und andere Filterschlämme innerhalb weniger Sekunden auf- und weiter Verarbeitet werden. Dieses Endprodukt lässt sich zum Beispiel als Ersatzbrennstoff, oder in anderen Verfahren weiterverarbeiten. Durch die Abspaltung von der Feuchtigkeit reduzieren sich das Transportgewicht sowie die Transportwege. „Wie wir mit unseren Abfällen umgehen, ist für den Klimaschutz sehr wichtig“, sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Er ist überzeugt: „Die Phönix WT/E© Anlage bringt neue Möglichkeiten und ist mit ihrer variablen Größe in der Praxis bestens einsetzbar und zudem unkompliziert und einfach in bestehende Anlagensysteme integrierbar. Rund fünfzehn Quadratmeter beträgt der Platzbedarf der Phönix WT/E© (exkl. Peripherie).